Zum Konzert am 10.09.2017

Konzert der Generationen im Rat-und Bürgersaal zu Kriftel

Autorin: Sonja Beckmann / Fotos: G. Jäger

170910 Gesangsstudio 1000 GJ„Viele werden sich freuen, mich heute hier wiederzusehen“, so begrüßte Dietmar Vollmert die Besucher. Nach einer erfolgreichen Reha freut sich der Vorsitzende des Kulturforums Kriftel am vergangenen Sonntag darauf, wieder einmal seine zahlreichen Schülerinnen und Schülern zu präsentieren. Mit einem vielfältigen und bunten Programm unterstützt das Gesangsstudio die erneut die Bürgerstiftung Kriftel. Das Publikum bezeugte seine Begeisterung durch herzlichem Beifall und Spenden in Höhe von 217,50€.


Auch in diesem Jahr erfreuen die Sängerinnen und Sänger mit Liedern und Arien aus den unterschiedlichsten Epochen und Stilen, worunter sich seit einigen Jahren auch Pop-, Rock- und Musicalsongs befinden. Die thematischen und musikalischen Konstellationen waren wie immer ein Genuss für Auge und Ohr.

170910 Gesangsstudio 1000 GJ2Das Besondere in diesem Jahr war die Altersspanne der Vortragenden, von Anfang 20 bis über 70 Jahren. Daraus ergaben sich individuelle und authentische Interpretationen der dargebotenen Werke, die von Elvis Presley über Leonard Bernstein bis hin zu Händel und Caccini reichten. Den Anfang machte der wohl älteste Teilnehmer und Bruder des Veranstalters, Christian Vollmert, mit der Ballade vom „armen Peter“ aus der Feder Robert Schumanns, gefolgt von einer der jüngsten Teilnehmerinnen, Raja Vinkemeier, die mit jugendlich-zartem Sopran Schuberts Forelle interpretierte. Bariton Carsten Vollmert ließ sich für das Programm wieder etwas ganz Besonderes einfallen und wählte seine  musikalische Neuentdeckung aus: den spätromantischen Komponisten Frederick Keel mit dem Lied „Port of many ships“ aus dem Zyklus Salt-Water-Ballads. Obwohl Keel ein Mann des Fin-de-Siècle war, komponierte er im traditionellen Stil, der sich nahtlos an die Arie Antiche Amarilli von Giulio Caccini anschloss. Die Mezzosopranistin Andrea Post sang dies mit voller Hingabe, in der Hand eine schwarze Amaryllis. Der Liederabend entwickelt sich unter Verwendung von Requisiten zum szenischen Lieder- und Arienabend. 170910 Gesangsstudio 1000 GJ3Nach Gabriela Euler-Hiekes brillianter Interpretation des irischen Traditionals „Danny Boy“, und Matthias Pfützners Vortrag von Händels Oratorien-Arie aus Semele, „Where e´ver you walk“, eröffnete die Sopranistin Sonja Außner mit Wischmopp und Zofenkleid den Opernteil. Ihrer Interpretation der Haushälterin Berta aus Rossinis Barbier von Sevilla folgte die Schleierarie von Verdis Eboli, gesungen und getanzt von der jungen Selina Post. Mit Kerzenleuchter und in mittelalterlicher Gewandung wartete Carsten Vollmert mit Verdis Don Carlo und dessen Arie „Sie hat mich nie geliebt“ auf.
Nach der Pause ging es weiter mit Highlights aus Oper von Vivaldi und Lortzing und dem Musical Cats von Andrew Lloyd Webber, abgerundet durch Rock- und Pop-Songs sowie Filmmusik aus Der Schönen und das Biest von Alan Menken. Alle diese bezaubernden Vorträge wurden wie immer souverän begleitet von ‚Haus-Korrepetitor‘ Norbert Henß. Zum Schluss überraschte Selina Post mit ihrem Multitalent: sie begleitete sich und den Summchor aus ihren Mitsängerinnen und Mitsängern zu Adeles Pop-Song Someone like you auf dem Flügel. Ein stimmungsvoller Abschluss eines rundum gelungenen Gesangsabends.